Mit diesen 5 Werkzeugen öffnest du jede Tür beschädigungsfrei!

Jeder, der schon einmal einem Schlüsseldienst bei der Öffnung einer Tür über die Schulter gesehen hat, stellt sich die Frage: Wie kann das nur sein? Innerhalb weniger Sekunden hat der erfahrene Türöffnungsdienst das Schloss geöffnet ohne es zu beschädigen und das mit einem Werkzeug, das man wahrscheinlich als Laie von einem Stück Blech nicht hätte unterscheiden können.

Wir machen uns auf die Suche nach den wichtigsten Werkzeugen, mit denen jede Türöffnung zum Kinderspiel wird.

Grundlagenwissen über Tür, Schloss und Falle

In diesem Abschnitt befassen wir uns zunächst damit, wie eine Tür aufgebaut ist, und was eigentlich das Grundprinzip hinter jeder Türöffnung ist. Wenn du bereits genau weißt, was der Unterschied zwischen einer Falle und einem Riegel ist, springe direkt zu den 5 Werzeugen, die dich zum Profi machen

Die Falle muss ins Schließblech

Das Runde muss in das Eckige - eine Redewendung aus der Welt des Fußballs. Im übertragenen Sinne können wir das gleich Prinzip auch auf eine Tür anwenden. Hier lautet das Motto allerdings: Die Falle muss ins Schlieblech. Eine handelübliche Tür besteht in erster Linie aus zwei Teilen, die jeder schon einmal gesehen hat: Das Türblatt in dem auch das Schloss montiert ist, wird mit Scharnieren - in der Fachsprache auch Türbänder genannt - beweglich an einer in der Wand verankerten Türzarge eingehängt. An der fest verankerten Türzarge ist genau gegenüber des Schlosses im beweglichen Türblatt, ein so genanntes Schließblech befestigt. Das Schließblech dient als Gegenstück zur Falle und dem Riegel, welche Teil des Schlosses sind.

Die federgelagerte Falle ist der Teil des Schlosses der die Tür geschlossen hält, obwohl Sie nicht verschlossen wurde. Sobald die Tür weit genug geschlossen wird, treibt eine Feder die wie ein Rampe geformte Falle in den entsprechenden Ausschnitt im Schließblech. Durch die spezielle Form gleitet die Falle beim Schließen der Tür leicht über das Schließblech und wird von diesem nach innen - in den Schlosskasten hinein - gedrückt. Liegt die Falle dann genau über dem Ausschnitt in der Zarge springt die Falle - von der Feder angetrieben - heraus. Die Flache Seite der Falle drückt jetzt gegen das Schließblech und hält die Tür geschlossen. Um die Tür jetzt zu öffnen muss die Falle aus dem Weg.

Die Klinke entriegelt die Falle

Wenn du gut aufgepasst hast, wirst du festellen: Das einzige was wir tun müssen um die Tür zu öffnen, ist die Falle zurück in den Schlosskasten zu drücken. Klingt einfach - und ist es auch. Um das noch einfach zu machen, hat man an der Tür einen Klinke angebracht. Durch betätigen der Klinke ziehst du die Falle von innen aus dem Schließblech heraus und überwindest damit die Gegenkraft der Feder. Sobald die Falle weit genug in den Schlosskasten hinein gezogen wurde, lässt sich die Tür wieder öffenen.

Die Falle ist von außen nicht erreichbar

Dummerweise ist die Klinke nur an der Innenseite der Tür angebracht. Außen befindet sich in der Regel nur ein Türknauf. Der direkte Zugang zur Falle wird durch einen Falz sowohl im Türblatt, als auch in der Türzarge versperrt, wir können die Falle also nicht einfach z.B. mit einem Finger zurück drücken.

Die Werzeuge der Profis

Mit diesen Werkzeugen wird beinahe jeder zum Schlüsseldienst

1. Der Klassiker - die Öffnungskarte

Einer der Klassiker unter den Werkzeugen von Schlüsseldiensten - und leider auch Einbrechern - ist die Öffnungskarte. Aber wie funktioniert die und benötigt man dafür nicht sehr viel Erfahrung?

Es ist eigentlich ganz einfach, aber um die Funktionsweise zu verstehen müssen wir uns zuerst ein wenig Grundlagenwissen aneignen. Solltest du das noch nicht getan haben, findest du hier die wichtigsten Informationen.

Wie bereits erwähnt ist das größte Problem, dass die Falle nicht von außen erreichbar ist. Eines der einfachsten Werkzeuge, um die Falle trotz des Türfalzes zu erreichen ist die Öffnungskarte. Öffnungskarten werden in unterschiedlichen Formaten und Materialien angeboten. Alle haben allerdings eines gemeinsam. Sie sind dünn und flexibel genug um von außen - vorbei an Türdichtungen - mehrer spitze Winkel zu umgehen und so die Türfalle überhaupt erst zu erreichen. Außerdem sind sie starr genug um mit etwas rütteln und schütteln die Falle wieder zurück in den Schlosskasten zu drücken.

Hier nochmal zusammengefasst 3 besondere Eigenschaften die eine Öffnungskarte zum optimale Werkzeug machen:

  • dünn genüg für engen Türfalz
  • flexibel genug für verwinkelten Türfalz
  • starr genug um Falle zurückzudrücken

Ein geübter Schlüsseldienst erzielt mit einer Öffnungskarte für unverschlossenen Türen Erfolgsqouten von über 80%. Die Öffnung erfolgt in nahezu allen Fällen ohne Beschädigungen.

Auch wenn die Öffnungskarte eines der einfachsten und intuitivsten Werkzeuge ist um eine Tür zu öffnen die nur zugefallen ist, so ist ist sie vollkommen machtlos sobald die Tür mit dem passenden Schlüssel verschlossen wurde. Hier müssen andere Werkzeuge her.

2. Etwas spezieller - die Türfallen-Öffnungsnadel/Öffnungsspachtel

Für die Verwendung einer Fallenöffnungsnadel oder eines Öffnungsspachtels benötigt man im Normalfall keine Anleitung. Das Wirkprinzip ist genau das gleiche wie bei der Öffnungskarte. Ziel der Operation ist es die Türfalle soweit zurück zu drücken wie nötig, sodass die Tür sich wieder öffnen lässt.

Dazu wird die Öffnungsnadel etwas oberhalb der Türfalle in den Türpfalz eingeführt. Der Türknauf kann hier als Orientierung dienen. Dieser liegt in den meisten fällen nur wenige Zentimeter über der Türfalle. Nachdem du die Nadel oder den Spachtel eingeführt hast versuchst du durch durch eine Bewegung nach unten die Türfalle zutreffen bis diese nachgibt.

Keine Sorgen, falls das nicht beim Ersten mal klappt. Versuche es einfach nochmal. Experimentiere ein wenig mit unterschidlichen Geschwindigkeiten in dem du die Nadel einmal langsamer bzw. schneller in Richtung der Türfalle bewegst.

So wie auch bei der Öffnungskarte musst du allerdings beachten, dass es auf diese Art und Weise unmöglich ist eine verschlossene Tür zu öffnen.

3. Der Filmstar - klassisches Lockpicking

Jeder kennt die Stars aus Filmen wie James Bond oder Mission Impossible, die innerhalb von wenigen Sekunden mit einer zurechtgebogenen Büroklammer selbst verschlossene Hochsicherheitstüren und Tresore öffnen. Die Methode die dort zur Anwendung kommt, wird in der Fachsprache auch als Lockpicking bezeichnet.

Anders als bei den bisher vorgestellten Techniken zielst du beim Lockpicking darauf ab, das Schloss selbst zu knacken. Wobei “knacken” nicht hier nicht gleichbedeutend mit “zerstören” ist. Ganz im Gegenteil - klassiches (manuelles) Lockpicking ist eine der Methoden mit denen du - wenn überhaupt - nur sehr geringe Spuren an Tür oder Schloss hinterlässt.

Die Lockpicker Community hat über die Jahre sehr viele unterschiedlich geformte Werkzeuge hervorgebracht. Einige davon mehr oder weniger exotisch und nur für ganz spezielle Schlösser geeignet und andere dagegen sehr universell einsetzbar.

4. Für Faule - das Multipick

5. Für Grobmotoriker - Schloss aufbohren